Häufige Fragen - verständlich beantwortet

Narkose und Operation

Die häufigsten Fragen und Sorgen haben wir hier für Sie gesammelt und beantwortet.
Wenn Sie weitere Fragen haben stehen wir Ihnen selbstverständlich auch persönlich, telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung und beraten Sie gern.

Jede Narkose birgt ein so genanntes Narkoserisiko. Dieses umfasst in erster Linie eine Reihe von möglichen Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit/Erbrechen, Blutdruckabfall, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen oder Atemaussetzer, die schnell erkannt meist gut bekämpft werden können. Nach der Narkose kann es in seltenen Fällen zu Organfunktionsstörungen wie beispielsweise Gastritis, Niereninsuffiziens oder Pankreatitis kommen. Auch neurologische oder orthopädische Folgeerkrankungen durch Medikamente und Lagerung sind möglich.

Diese Risiken sind durch ein engmaschiges und umfangreiches Narkosemonitoring sowie eine individuell steuerbare Narkose und Infusionen i.d.R. vermeidbar bis gut händelbar. Nur ganz selten - doch umso dramatischer - passiert es, dass ein Körper individuell so stark auf die Medikamente reagiert, dass ein Herz-Kreislauf-Stillstand eintritt.

Das Risiko eines tödlichen Zwischenfalls liegt für den gesunden Hund bei ca. 0,05% (1 von 2000), für die gesunde Katze bei ca. 0,1% (1 von 1000), für Kaninchen und Nager je nach Tierart bei ca. 1-5% (1-5 von 100).

Auch ein noch so geringes Risiko nehmen wir absolut ernst. Folgendes können Sie leisten, um die Narkose so sicher wie möglich zu gestalten:

  • halten Sie Ihr Tier vor der Narkose nüchtern:
  • Hunde ca. 10-18 Stunden
  • Katzen ca. 8-10 Stunden
  • Frettchen ca. 4-6 Stunden
  • füttern Sie Kaninchen/Nager wie gewohnt mit gut verträglichem, nicht blähendem Futter und geben Sie ihm auch etwas des gewohnten Futters mit in die Praxis
  • bieten Sie jedem Tier bis zuletzt frisches Trinkwasser an
  • informieren Sie uns über ALLE Auffälligkeiten oder Veränderungen Ihres Tieres am Tag der Narkose


Das leisten wir:

  • gründliche präanästhetische Untersuchung und Risikoeinschätzung
  • ggf. weiterführende Diagnostik (Labor, Röntgen, Herzultraschall)
  • individuell angepasste, genau berechnete Narkoseprotokolle
  • lückenloses und umfangreiches Monitoring
  • kontinuierliche Aus- und Weiterbildung des gesamten Teams
  • regelmäßige Notfall-Übungen, umfangreiche Notfall-Ausrüstung


Ausnahmslos alle Narkosepatienten in unserem Haus werden während der Narkose pausenlos von geschultem Fachpersonal überwacht. Durch Venenzugang und Trachealtubus haben wir jederzeit direkten Zugriff zu Blutkreislauf und Atemwegen - auch bei Kaninchen.

Schon in der OP-Vorbereitung haben wir Zugang zur zentralen Sauerstoff- und Druckluftversorgung und die Möglichkeit im Bedarfsfall maschinell zu beatmen. An jedem Narkoseplatz steht eine Notfallbox mit allen lebensrettenden Medikamenten griffbereit. Zusätzlich steht ein zentral zugänglicher Defibrillator zur Verfügung.

Aus hygienischen und medizinisch-sicherheitstechnischen Gründen hat ausschließlich das Praxispersonal Zugang zu den OP- und Anästhesieräumen. Die gemeinsame Narkoseeinleitung mit Besitzer kann in einigen Fällen vor allem für Hunde sinnvoll sein. Der Besitzer nimmt dafür ein leicht erhöhtes Risiko in Kauf, da in den Behandlungsräumen nicht alle Geräte und Medikamente sofort greifbar sind.

Narkose- und OP-Patienten werden ausnahmslos bei vollem Bewusstsein entlassen sowie mit stabilen Vitalparametern und gutem Allgemeinbefinden. Bei den meisten Routineeingriffen ist dies noch am selben Tag möglich. Bei größeren Operationen oder Notfällen ist manchmal ein stationärer Aufenthalt sinnvoll, um z.B. eine adäquate Schmerztherapie zu ermöglichen, eine notwendige Überwachung zu gewährleisten oder den Kreislauf mit Infusionen zu unterstützen.

Jeder Stationsaufenthalt wird grundsätzlich so lange wie nötig und so kurz wie möglich gestaltet.